Amsterdamse Waterleidingduinen
Viele meiner Leidensgenossen kennen die Amsterdamse Waterdingduinen, doch die meisten von den Wildlife-Fotografen kennen auch die Gerüchte um dieses Naturschutzgebiet in den Niederlanden. Durch Zufall hat mich mein familiärer Urlaub im Juli 2025 an den Rand des Naturschutzgebiet geführt. Daher wollte ich wissen, was an den Gerüchten zu diesem Gebiet dran sind.
Doch weißt Du, welche Gerüchte es zu dem Naturschutzgebiet geben soll? Wenn ja, kannst Du “vielleicht” den nächsten Abschnitt überspringen. Doch ich würde Dir raten, den Beitrag vollständig zu lesen.
Die Bäume sind vom Wind geprägt
Gerüchteküche
Was ist an den Gerüchten dran? Welche gibt es überhaupt? Ich habe von großen Sprüngen Damwild gehört, die in diesem Gebiet an den Menschen gewöhnt leben. Füchse soll man jeden Tag und bei jeder Wanderung zu Gesicht bekommen. Hasen ohne Ende… Der Wildbestand soll sehr hoch sein.
Nichts desto trotz habe wir als Familie eine Unterkunft in den Niederlanden gebucht. Meine beiden Frauen im Haushalt, wollten gerne einmal Amsterdam unsicher machen. Doch dass die Unterkunft keine 5 Minuten zu Fuß an den Amsterdamse Waterleidingduinen liegt, war dann doch das kleine Sahnehäubchen für mich als Wildlife-Fotograf.
Als wir vor Ort ankamen (Duinresort Dunimar), haben wir innerhalb kürzester Zeit einiges an Wild- und Vogelwelt rund um unsere Unterkunft entdeckt. Dennoch haben wir als Familie den ersten Tag ausklingen lassen. Doch es hat mich in den Fingern gekribbelt. Bei unserer Erkundung am Vorabend, sind wir an den Strand gefahren. Hierzu mussten wir die Dünenstraße nehmen. Ich habe mich gefühlt als wenn ich durch eine (bewachsene) Mondlandschaft fahren muss. Rechts und Links der Straße, türmten sich die bewachsenen Dünen auf. Also musste ich am zweiten Abend unbedingt in diese Natur entfliehen. Selbst, wenn ich ein Natur- oder Landschaftsfotograf wäre, würde ich in dieser Gegend fantastische Fotos erstellen können. Da ich mit minimaler Ausstattung gefahren bin, hatte ich kein Weitwinkel und kein Filterset dabei. Vor Ort habe ich dies bereut. Dennoch hat mein Handy für diese Aufnahmen sehr gut hergehalten.
Kleine Waldstrukturen im Nationalpark
Offene Flächen im Park, Farn wird regelmäßig gemäht
Der Zutritt zum Park ist denkbar einfach. Überall gibt es Tore in der Umzäunung (auf die Hintergründe gehe ich gleich ein). An den Toren sind Schilder mit einem QR-Code angebracht. Diesen kann man scannen, um eine Eintrittskarte zu erwerben. 1,50€ kostet uns eine eintägige Tour. Dieses Geld wird für die Pflege des Nationalparks eingesetzt. Wie ich finde, eine sehr faire Sache, oder?
Doch bei meinem ersten Weg in die Dünen, habe ich die Gerüchte nicht bestätigen können. Ja, es gibt Damwild. Es ist auch zahm und läuft eher selten vor dem Menschen weg, doch das man in den Park hineinkommt und sofort hunderte von Damstücken vor sich stehen hat, kann ich nicht bestätigen. Füchse und auch Hasen habe ich nicht gefunden. Doch nach 2 Stunden Wanderung in der herrlichen Dünenlandschaft, habe ich einen Sprung von 10 Hirschen auf dem Gelände eines kleinen Segelflugplatzes gefunden. Die Hirsche waren am Grasen und haben die untergehende Sonne genossen. Der Wind stand perfekt als Westwind zu mir. Die Hirsche konnten mich nicht wittern. Ein paar Fotos habe ich machen können. Dann musste ich den Rückweg antreten. Kurz vor dem letzten Licht, war ich wieder in unserer Unterkunft.
Damhirsche auf einem Segelflugplatz
Am nächsten Morgen haben wir eine Tour mit einem Ranger im Nationalpark gebucht. Die Tour fand am Mittwoch Morgen um 10:00Uhr statt. 1,5 Stunden waren für die Tour angesetzt. Der Ranger war ein Jagdberechtigter Rentner, der die Touren für den Nationalpark schon lange durchführt. Ich konnte sehr viele Erfahrungen von dem Ranger abgreifen. Natürlich wollte ich mehr über die Gerüchte wissen. Es wurde mir klar, dass in früherer Zeit vieles an den Gerüchten dran war. Der Ranger hat uns erklärt, dass in dem Park vor einigen Jahren über 2000 Stück Damwild unterwegs waren. Durch die große Menge des Damwild wurde in dem Park die Vegetation stark geschädigt, doch die kurzgehaltene Vegetation hat auch für die starke Ausbreitung von Hasen und den natürlichen Feinden der Hasen (Fuchs und Wolf) gesorgt. Also ist doch etwas an den Gerüchten dran gewesen. Doch warum sind die Bestände nun deutlich niedriger? Der Ranger erklärte mir, dass die Vegetation in dem Park essentiell für den Küstenschutz ist, daher musste man der Vermehrung des Wildes einhalt gebieten. Das Damwild wurde von einem Bestand von über 2000 Stücken auf 800 reduziert. Die Vegetation ist wieder stark gewachsen. Gerade Farn hat die Ebenen um die Wälder eingenommen. Dies hatte zur Folge, dass die Vermehrung der Hasen rapide nach unten gegangen ist und die Prädatoren den Park auch verlassen mussten.
Damhirsch in der Dünenlandschaft
Empfehlung oder nicht?
Würde ich Euch eine Reise zu den Amsterdamse Waterleidingduinen empfehlen? Ein klares JA! Allein die Landschaft ist es Wert, sich diese einmal genauer anzusehen.
Wichtige Themen
Wenn ihr euch in der Landschaft bewegt, solltet ihr möglichst immer die offiziellen Wege verwenden. Die Landschaft ist von vielen Wildkräutern bewachsen, die es nur in dieser Art von Gebieten zu finden gibt. Diese sollten wir nicht zerstören!
Die Tiere halten sich im gesamten Gebiet des Nationalparks auf, daher kann man jetzt nicht sagen, dass man gezielt bestimmte Punkte für einen Ansitz empfiehlt. Ich würde immer Pirschen gehen. Dadurch, dass die Tiere oft zahm sind, kommt man recht nah an die Tiere heran.
Mitten in der Dünenlandschaft
Der Zaun
Der Zaun am Rand des Nationalpark wurde geschaffen, weil es immer wieder zu schweren Wildunfällen gekommen ist und die Regierung eine Regelung auf ebene der Jagdberechtigten haben wollte.
Aus meiner Sicht ist der Zaun die perfekte Lösung. Es stand im Raum regelmäßig Fangschüsse abgeben zu müssen, oder einen Zaun zu setzen. Dieser wurde z.B. aus den Einnahmen der Parkbesucher finanziert.